Oktober 2009

: 3.10. Marlene ist von ihrer ersten Klassenfahrt zurück und bewundert die neue Haarpracht!

: 4.10. Es gibt nebenbei immer kleine und große Katastrophen oder schlechte Nachrichten. Davor ist man auch in Zeiten der Schwäche nicht geschützt. So wird man leicht manisch, da jede Besserung mich so hochpeitscht, dass ich zu schnell zu viel mache. Dann kommt wieder eine blöde Geschichte und ich bin ganz weit unten. Nur – wenn ich zur Zeit versuche, ein Mittelmaß zu halten, ist dies viel zu niedrig. Da bin ich dann doch lieber manisch. Das ist toll, wenn es besser geht! Aber echt doof, wenn wieder ein Hammer kommt. Die Kontrolle zu halten, geht echt nicht so richtig… Aber die Haare wachsen! Zitat Jean Paul: „Wer nicht zuweilen zu viel und zu weich empfindet, der empfindet gewiß immer zu wenig“ (Danke Nadine! Du hast mir dieses Zitat Mitte letzten Jahres gesendet. Kuss)

: 8.10. Da das Kortison nachlässt, kommen jetzt zeitweise Ausschläge. Die sind aber nicht so wild.

: 10.-15.10. Hier haben wir erfolgreich Daniel Schuhmacher (DSDS) ignoriert.

: 16.10. Wimpern und Augenbrauen sind fast wieder voll da, die Haare eine leicht ergraute Pracht! Yippih!

: 19.10.-26.10. Wunderbare Worte von meinem Mann: He suesse, warum ich Deine Bilder so gut & wichtig finde, obwohl mir sonst der ganze Krebs- und Leidensexibitionismus auf die Nerven geht: Ich habe an Deiner Seite so viele Frauen – alte und junge – mit Brustkrebs gesehen. Das ist keine Krankheit mehr, das ist eine Seuche. Es kann nicht wahr sein, dass alle diese Frauen nach der Krankheit einen Schönheitsideal hinterher laufen, dass mit ihnen nix mehr zu tun hat, höchsten eine Tittenindustrie reich macht. Deine Bilder zeigen einen anderen Weg – Stolz und Schönheit auf menschlichen, nicht auf der chirurgischen Seite. Wenn es Zeit ist für ein Volk der Amazonen, dann Brust ab und Herz in die Hände! Kusz Hendrick

: 19.10.-26.10. Un die Haare sind eine wahre Pracht! Alles wächst, gedeiht und heilt. Ich habe jetzt Tage ohne Schmerzmittel. Inzwischen schaffe ich schon über 30 Minuten Gymnastikübungen am Tag. Allerdings habe ich eine Schrägstellung durch das fehlende Lympfsystem. Da muß ich mal zur Krankengymnastik.

: 19.10.-26.10. An diesem Tag bin ich das erste mal wieder ins Meer gegangen. Badeanzüge klemmen am Port und Bikinis sind albern, also habe ich für „oben ohne“ entschieden. Es gab ein paar befremdete Blicke – aber es war o.k.

: 19.10.-26.10. Es ist gar nicht so einfach Kleidung zu finden, die man ohne Busen tragen kann. Vieles sieht sehr albern aus. Ein kleiner Trick: Kinderabteilungen von H&M oder Zara.

: 19.10.-26.10. In Ibiza-Stadt sah ich eine ältere grinsende Spanierin, die ungefähr die selbe Haarlänge hatte, wie ich. Ich sah sie fragend an, zeigte auf meinen Port, lächelte…sie lächelte zurück, nickte und wir wünschten uns gegenseitig mit lautem Lachen viel Glück! HAND AUF DEN PORT: DAS IST DER CHEMOGRUSS… hihihi! UNVERWECHSELBAR!

: 27.10. Der erste Zahn der kleinen Maus ist raus. Ich werde alt… Da fällt mir folgende Situation ein: Ibiza, Nachmittag, Poolterasse. Musik läuft. Nächstes Lied im Zufallsgenerator: „Fight for the right to party“. Marlene malt, Mathilde liesst Harry Potter. Ich sage: „hey Mädels, dieses Lied ist wichtig, die singen darüber, dass sie das Recht haben, dafür zu kämpfen, Party machen zu dürfen. Kommt tanzen, Köpfe schütteln!“ Antwort Marlene: „Mama nerv nicht“ Antwort Mathilde: „Nur noch ein Kapitel…“ Ich werde alt!

: 29.10. Danke danke danke, Sophie! http://www.stern.de/lifestyle/leute/brustkrebs-die-schoenheit-ist-das-weiterleben-1517872.html

: 31.10. Halloween – das erste mal hab ich mal wieder richtig einen sitzen – dank der Feuerzangenbowle von Claudia und der Partyorganisation von Jackie!

Amazonen – Uta Melles Blog