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Eierstockentfernung nach Brustkrebs

DATUM

Eierstockentfernung nach Brustkrebs

Als ich vor der Entscheidung stand, ob ich eine Hormonersatztherapie über mind. 5 Jahre machen oder mir die Eierstöcke entfernen lassen, (dadurch wird die Hormonproduktion fast eingestellt und der Krebs wächst nicht mehr so leicht) habe ich nicht lange nachdenken müssen: Unsere 2 Kinder sind super, noch ein Kind wäre ein großes Risiko und die Wechseljahre schnell hinter sich zu bringen, empfand ich eher als Vorteil. In meinen Recherchen über die Hormonersatzmittel fand ich eher heftige Beschwerden über nicht endende Wechseljahrbeschwerden. Dabei hatte ich noch nicht mal die Wechselwirkungen zu meinen Antiepileptika gecheckt, die meisst sowieso noch nicht mal erprobt sind. Die Angst vor Libidoverlust stand auf jeder Seite der Entscheidung. Das hört man von allen Seiten.

Also ließ ich mir im Januar 2010 – 9 Monate nach meiner Diagnose – die Eierstöcke entfernen. Ein sehr leichter Eingriff: Ein kleiner Schnitt an meiner alten Blasen-OP-Narbe, ein Löchlein auf der anderen Seite und ein Löchlein durch den Bauchnabel. Adieu, vielen Dank, ihr beiden Eierstöcke – ihr wart toll! Am nächsten Tag wurde ich entlassen, nicht ohne mir mit auf den Weg zu geben, dass ich nicht vergessen soll, mir selbst die Fäden zu ziehen – ich sei ja inzwischen gut in der Übung darin (eine Bemerkung, die ich erst Stunden später wirklich verstand…).

Die Wechseljahre setzten dann prompt ein. Erst mal: Yeah! Keine Menstruation mehr! Und dann: Yeah! Keine Empfängsnisverhütung mehr! Aber dann: Schweißausbrüche zu jeder Tages- und Nachtzeit – hier empfehle ich Vichy-Wasser-Spray und Kleidung, die man schnell an- und ausziehen kann. Im Sommer hilft nachts auch ein feuchtes Handtuch mit ins Bett nehmen.

Dann: den Alterserscheinungen konnte ich beim Ausbreiten zusehen. Ich gehörte zu den glücklichen Frauen, die bis dahin keine Orangenhaut hatte – bis dahin heißt: bis zur Eierstockentnahme – aber irgendwann musste sie ja kommen… Zusätzlich trocknete meine Haut nun 10 x schneller aus, ich zickte ziemlich rum, mein Kurzzeitgedächnis litt und sämtliche Schleimhäute trockneten aus. Wegen der Haut habe ich mir mein tägliches Duschen abgewöhnt – das trocknet nur weiter aus. Nun dusche ich nur noch alle 2 bis 3 Tage, Katzenwäsche übernimmt das Nötigste. Die Schleimhautproblematik und der Libidoverlust sind für mich die schwierigsten Probleme. Beim Sex helfen Gleitmittel – falls ich mal wollte (in der Zeit eher kaum – und wir reden hier von 3 Jahren!!!) – und hier muß ich wieder einmal Hendrick danken, dass ich die Freiheit hatte, nicht zu wollen! Sonst gibt es nur abwarten und Tees aus der chinesischen Medizin trinken – diese aber von einem TCM auf einen abstimmen lassen!

3 Jahre nach der OP hat sich alles wieder entspannt. Ich bin im Sauseschritt durch die Wechseljahre gerannt. Das ist toll, denn ich spüre eine Entspannung in mir, die ich nie gehabt habe. Was noch zu bewältigen bleibt, ist der gemeinsame Aufbau einer neuen Sexualität nach einer langen Pause. Es ist spannend, das zu erleben! Wie gesagt: Danke, Göttergatte! Hier noch mal der link zu seinem wunderbaren stern.de Artikel: Hendrick Melle: Lieber warm und flach als kalt und tot und der link zu meinem blog-Beitrag Sexualität und Brustkrebs.

2 Gedanken zu „Eierstockentfernung nach Brustkrebs“

  1. hallo uta,
    ich habe mir nach einem jahr tamoxifen im märz 2010 eierstöcke und gebärmutter entfernen lassen. danach auf femara umgestellt……was seit dezember 2012 hinfällig ist. für mich war es eine sicherheitsfrage die op zu machen. bereut habe ich den entschluss nicht. mittlerweile sind meine metastasen hormonnegativ….. trotz allem ich würde es wieder tun.
    und herzlichen glückwunsch zu deinem mann, er scheint ein genauso seltenes exemplar zu sein wie meiner 😉
    alles liebe
    babs

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