Unterschiedlichste Methoden zur Früherkennung von Brustkrebs –
Eine schnelle Übersicht.
In Deutschland bekommt mindestens jede achte Frau irgendwann in ihrem Leben Brustkrebs. Umso früher man ihn findet, umso besser sind die Überlebenschancen. Ich war bei meiner Diagnose 40 Jahre alt und stand unter einer engmaschigen 6 monatige Kontrolle bei meinem Frauenarzt. Trotzdem habe ich ihn selbst ertastet. Mami hatte mir erklärt, wie sich das anfühlt. Eine kleine Erbse, die nicht wehtut und, im Gegensatz zu dem anderen Brustdrüsengewebe, da einfach nicht hingehörte.
Die Brustkrebsvorsorge ist mit Abstand die wichtigste Methode, um sich vor einer schweren Brustkrebserkrankung zu schützen.
Führende Onkologen gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte der Brustkrebs-Todesfälle in den letzten Jahren hätten verhindert werden können, wenn man sie in einem früheren Stadium entdeckt hätte.
In Deutschland bekommt jede Frau zum 50. Geburtstag eine Einladung zur Mammographie. Frauen mit kleinen Brüsten sei geraten, sich eher an einen guten Ultraschallarzt zu wenden.
Neben diesen bekannten Vorsorgeuntersuchungen gibt es in Deutschland auch den großartigen Verein Discovering Hands. Hier tasten sehbehinderte Frauen die Brust ab. Und dies mit erstaunlichen Ergebnissen. Zusätzlich lernt man bei der Behandlung auch, wie man sich selbst abtastet.
Neben den festen Standorten bietet der Verein auch Untersuchungen in den entlegensten Frauenarztpraxen an. Erkundigt euch darüber bitte bei eurem betreuenden Arzt oder im Internet. Es lohnt sich absolut.
Die Selbstabtastung ist natürlich eine extrem wichtige Methode, die man meiner Meinung nach nicht früh genug lernen kann. Hierfür kann ich euch die App „Dear Mamma“ sehr empfehlen. Sie erklärt alles detailliert in allen Sprachen mit Sprach- und Bildunterstützung – also auch für Menschen, die nicht lesen können. Alles privat, intim, im stillen Kämmerchen. Man kann es auch seinem Partner beibringen. Das ist dann eigentlich schönste Art der Vorsorge.
Auch eine Möglichkeit: In manchen Gynäkologischen Praxen hängt im Wartezimmer eine künstliche Brust, an der man das „Ertasten“ probieren kann.
In welchem Alter man anfangen sollte, richtet sich nach der familiären Vorbelastung: bei häufigen oder frühzeitigen Krebserkrankungen in der Familie sollte man natürlich immer wachsamer sein, auch betreuende Ärzte/innen informieren.
Bei direktem und indirektem Hinweis auf eine genetische Vorbelastung empfehle ich, einen Test zu machen. Das muss allerdings jede/r selbst entscheiden.
Eine positiver Test bestimmt natürlich das Leben. Ungewissheit allerdings auch.
Ich respektiere jede Entscheidung.
Der einzige Vorteil bei einem positiven Nachweis ist allerdings, dass die Krankenkasse engmaschigere und variantenreichere Kontrollen, bessere Betreuung etc. übernimmt.
Noch ein wichtiger Hinweis zu Schluss: Kleine Knötchen in der Brust eines Mannes sollten auch untersucht werden, schliesslich gibt es auch Brustkrebs bei Männern. Mit durchschnittlich ca. 500 Diagnosen pro Jahr in Deutschland gegenüber den ca. 70.000 bei Frauen ist der Anteil zwar verschwindend gering – aber es gibt ihn.